Abzeichen und Symbole 1950 bis 1968
Diese Seite gibt einen Überblick über die Organisation, deren Außendarstellung, Ränge, Rangabzeichen sowie die Applikationen an den Uniformen und die Dienstauszeichnung der German Service Organisation Berlin (Watchmen´s Service) ausschließlich für den Zeitraum von 1950 bis 1968.
Die Zuordnung von Rängen und Abzeichen weichen zum Teil erheblich von den getragenen Insignien der Folgezeit ab.
Nicht nur die Applikationen und Dienstbezeichnungen hoben sich in den 1950er Jahren deutlich von den nachfolgenden Zeitphasen ab; auch die innere und äußere organisations-strukturelle Ausrichtung war eine komplett andere.
Der mit 350 Mann aufgestellte Watchmen´s Service verfügte zunächst über zwei Kompanien, die ab 1955 in eine zusammengefasst wurden. Die GSO-Angehörigen, deren Tätigkeit zunächst ausschließlich auf einen reinen Wachdienst reduziert war, starteten ihre Laufbahn als sogenannte "Rifle Man", die tatsächlich mit Gewehren, die zahlreichen Kohlelager und sonstige Einzelobjekte schützten.
Hauptwachen, wie sie in den 1970er Jahren entstanden, gab es noch nicht. Selbst das spätere Britische Hauptquartier am Berliner Olympiastadion bestand nur aus einzelnen 2- bis 3-Mann-Wachen. Darin begründet war auch, dass ein "Rifle Man" kaum Möglichkeiten auf Beförderungen hatte - es sei denn, er wählte ab 1952 den Weg des Hundeführers. Gruppenführer gab es damals nicht, und so war der Job des "Dog Handler" auch fast die einzige Möglichkeit, weiterführende Posten zu erklimmen.
Die Rangabzeichen, die ab 1950 bei der Einheit verwendet wurden, stellten sich grundsätzlich durch rote Streifen auf schwarzem Hintergrund dar, wobei die der Mannschaftsränge in horizontaler und die der Offiziere in vertikaler Ausrichtung getragen wurden. Zudem wiesen die Applikationen der Offiziere eine stärkere Breite auf, weshalb diese als Balken bezeichnet wurden.
Auffällig war, dass es sich bei den Rangbezeichnungen der Mannschaft um eher praktische und einfache handelte, während die Offiziere der Einheit tatsächliche britische Polizeidienstgrade führten.
Bitte beachten Sie, dass die nachfolgenden Aufstellungen ausschließlich den Bezug zum Zeitraum 1950 bis 1968 wiedergeben!
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Organisation und Außendarstellung:
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Organisationsstruktur
Einheitsname German Service Organisation Berlin (Watchmen´s Service), Kurzform: GSO Berlin (W.S.) oder GSO Berlin (WS). Organisationsstruktur Aufstellung als Independent Unit 1950-1955: 2 Kompanien mit jeweils 1 Stabsabteilung und 4 Zügen mit einer Gesamt-Stärke von durchschnittlich ca. 350 Mitarbeitern 1955-1968: 1 Kompanie mit 1 Stabsabteilung und 5 Zügen mit einer Gesamt-Stärke von durchschnittlich ca. 200 Mitarbeitern Einheitsführer 1952-1955: Chief Superintendent A. Meiners Chief Superintendent Werner Heise (Ständiger Vertreter) 1955-1968: Staff Superintendent Johannes H. Gohl Chief Superintendent Hans Horn (Ständiger Vertreter)
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Einheitsfarben Die Einheitsfarben der German Service Organisation Berlin (Watchmen´s Service) waren Weiß und Grün und blieben diese auch während der gesamten Aufstellungszeit. Sie wurden der neuen Einheit aus Anlass deren Indienststellung durch die britische Militärverwaltung verliehen, jedoch aus bisher nicht bekannten Gründen, nicht nach außen geführt. Wie bei allen anderen Militärverbänden auch, symbolisierten die Einheitsfarben auch beim Watchmen´s Service der GSO Berlin Geschichtliches. So stand die Farbe Weiß für den Sieg Großbritanniens über Deutschland und die Farbe Grün für die zum Ausdruck gebrachte Hoffnung auf Versöhnung und Freundschaft beider Nationen. Die Einheitsfarben spiegelten sich während des Kompanielebens nicht wieder. Klassisch erhielten sie erst 1968 eine Relevanz, als sie die Grundlage der neuen Kompaniefahne bildeten.
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"Animus et Vigilantia" -- "Mut und Wachsamkeit" |
Wahlspruch Die Verleihung eines Wahlspruchs oder Mottos gehört zu den ältesten Traditionen im Militär. So erhielt auch der Watchmen´s Service der GSO Berlin bei dessen Aufstellung ein solches Motto verliehen, um seine neuen Aufgaben künftig mit "Mut und Wachsamkeit" zu versehen. Einen nach außen erkennbaren Bezug zwischen Einheit und Motto gab es jedoch während der gesamten Aufstellungszeit nicht. So gab es auch nach der Einführung einer Kompanierfahne keine Exemplar, das mit dem Wahlspruch geziert war. Bis heute ist zudem nicht bekannt, welcher britische Vertreter letztlich die Verleihung vorgenommen hat.
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Applikationen, Ränge und Aufgabenübertragungen:
Mützen- und Ärmelabzeichen:
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Mützenabzeichen Bei dem Mützenabzeichen der German Service Organisation Berlin (Watchmen´s Service) handelte es sich um ein ovales Stoffemblem in schwarzer Farbgebung mit dem in rot gehaltenen Berliner Bären als Wappentier sowie den Schriftzügen "GSO" und "Berlin". Es wurde 1952 mit dem Wechsel vom australischen Buschhut zur Feldmütze als Kopfbedeckung eingeführt. Zuvor wurde kein Mützenabzeichen getragen. Somit zog die Einheit den übrigen GSO-Dienststellen gleich, die bereits die Feldmütze trugen, jedoch ohne Emblem. Die Gestaltung des Bären glich dem damals geführten Wappentier Berlins. Auffällig am neuen Emblem war vor allem, dass der Bezug zur Stadt hergestellt war und zudem das Kürzel "GSO", anders als bei den übrigen Effekten, ohne die üblichen Trennpunkte geführt wurde. Nach bisherigen Erkenntnissen gab es eine Regelung, wonach die Uniform-Effekte der Berliner GSO-Angehörigen einen Bezug zur Stadt aufweisen mussten. Das Emblem hatte ein Maß von 3,5 x 4,5 cm (Breite x Höhe) und wurde bis 1968 getragen. |
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Ärmelabzeichen bis 1955 Das erste, bis 1955 von allen Dienstgraden getragene Ärmelabzeichen der German Service Organisation Berlin (Watchmen´s Service), gestaltete sich in einem klassischen Halbbogen in schwarzer Farbgebung mit dem roten Schruftzug "G. S. O.".
Tradesman 2 Wolfgang Schiller (1953) Etwa ein fingerbreit unterhalb der untersten Eckpunkte wurde der Schriftzug "W.S." geführt, um die klare Zugehörigkeit zum Watchmen´s Service innerhalb der GSO zu verdeutlichen. Angehörige der Mannschafts- und Untzeroffiziersränge führten unter dem Schriftzug "W.S." ihren Dienstgrad. Auch bei westdeutschen GSO-Einheiten wurden solche Applikationen getragen, allerdings zum größten Teil in einer helleren Farbgebung. 1955 wurde das Ärmelabzeichen durch ein neues ersetzt und auf den Bezug zum Watchmen´s Service verzichtet.
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Ärmelabzeichen ab 1955 Das neue, ab 1955 von allen Dienstgraden getragene Ärmelabzeichen der German Service Organisation Berlin (Watchmen´s Service), gestaltete sich in einem klassischen Halbbogen in schwarzer Farbgebung mit dem roten Schriftzügen "G. S. O." und "Berlin".
Foreman Heinz Radtke (Ende der 1950er Jahre) Auf den weiteren Aufnäher mit der Kennung "W.S.", wie er bisher getragen wurde, ist in Gänze verzichtet worden. Angehörige der Mannschafts- und Unteroffiziersränge führten unter dem Halbbogen ihren Dienstgrad. Mit der Einführung der neuen Applikation hoben sich die Berliner GSO-Angehörigen auch von den Emblemen der westdeutschen GSO-Einheiten ab.
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Mannschafts- und Unteroffiziersränge:
ohne Abzeichen |
Recruit Bei dem Recruit, also dem Rekruten, handelte es sich um einen neu eingestellten und in der Grundausbildung befindlichen Angehörigen der Einheit. Es war zudem die einzige unangetastete Stelle der Mannschaftsränge, die im gesamten Aufstellungszeitraum organisatorisch, also auch in Bezeichnung, Zuordnung und Ausrichtung, unverändert blieb. In der Zeitphase 1950-1968 betrug die Ausbildungszeit für Rekruten etwa vier Wochen. In den Anfängen waren ausschließlich britische Soldaten als Ausbilder eigesetzt, ehe später auch deutsche Einheitsangehörige mit dieser Aufgabe betraut wurden. Inhaltlich war die Ausbildung vornehmlich auf den späteren Dienst als Objektschützer und Waffenträger ausgerichtet. Diese wurde, was die Kommandos sowie die Formalausbildung betraf, fast ausschließlich in englischer Sprache durchgeführt. Wahrgenommen hatte man den Rekruten, dessen Wortherkunft sich aus dem Französischen (Recrue = Nachwuchs) ergibt, bei der GSO kaum. Von den Stammkräften bemerkt wurden sie lediglich beim Antreffen im Kasernenbereich; Praktika im Außendienst waren nicht vorgesehen. Die Bezahlung war vergleichbar etwas geringer als das eines Anwärters der mittleren Beamtenlaufbahn und lag bei ca. 300,- DM/Monat. Rekruten, deren offizielle Abkürzung "Rec" lautete, waren grundsätzlich kaserniert. Rangabzeichen waren nicht vorgesehen.
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ohne Abzeichen |
Tradesman 2 Bei dem Tradesman 2 handelte es sich um den dem Recrut folgenden Mannschaftsrang, in den ein GSO-Angehöriger nach abgeschlossener Sicherheitsüberprüfung befördert werden konnte. Somit galt der Tradesman 2 als das Einstiegsamt beim Watchmen´s Service der GSO Berlin. Die Übersetzung des Ranges ("Arbeitsmann") stellt einen Bezug zur Aufstellung vergleichbarer Einheiten dar, so auch zum vormaligen Reichsarbeitsdienst. Den Tradesman gab es bei der GSO in zwei Stufen, welche, wie bei vielen Militärstrukturen üblich, in aufsteigender Weise vergeben wurden. Als Tradesman 2 rutschte ein GSO-Angehöriger in den großen Topf der "Rifle Men", also jener Männer, die mit Langwaffen die Objekte der Britischen Streitkäfte in Berlin schützten. In den meisten Fällen endete hier auch die Karriere eines Guards sehr schnell, denn ein Vorankommen war nur selten möglich. Grundsätzlich gab es nur eine mögliche Beförderung, nämlich die zum Tradesman 1, der in seiner Bezeichnung mit Aufstellung der Hundestaffel 1952, um die Funktion eines Dog Handler, also eines Hundeführers, ergänzt wurde. "Rifle Man" Gerhard Franzke (li.) mit seinem Bruder Heinz In den Anfängen des Watchmen´s Service war auch das typische Erscheinungsbild eines GSO-Guards, selbst für britische Soldaten, eher spektakulär. So trugen die Männer eingefärbte Briten-Uniformen, Gamaschen und, einzigartig in Berlin, bis 1952 Buschhüte des Typs "Australian Style". Moderne Uniformen wurden erst später beschafft. Wie auch beim Recrut, war für den Tradesman 2, dessen gängige Abkürzung "TMN2" lautete , keine Rangabzeichen vorgesehen.
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Tradesman 1 oder Dog Handler Bei dem Tradesman 1 handelte es sich um den ersten Beförderungsposten nach Erreichen des Einstiegsamtes. Mit dieser Planstellenzuweisung als Tradesman 1 erhielt ein GSO-Angehöriger auch erstmals ein eigenes Rangabzeichen, während sich dessen Aufgaben kaum veränderten. Allerdings konnte ein Tradesman 1, abgekürzt "TMN1", nun auch als Postenführer eingesetzt werden. Mit Aufbau der Hundestaffel 1952 wurde der Tradesman 1, insofern er als Diensthundeführer ausgebildet war, als Dog Handler ("DH") geführt. Damit verließ ein GSO-Mann auch offiziell den Bereich als "Rifle Man" und war, neben des Führens eines Hundes, auch dadurch erkennbar, dass er mit einem Enfield-Revolver, später mit der Halbautomatik-Pistole, ausgestattet war. Begründet war dieses vor allem deshalb, weil Hundeführer aus praktischen Gründen keine Langwaffen führen durften. Das Erscheinungsbild der neuen Rangabzeichen ähnelte ebenfalls den Applikationen des Reichsarbeitsdientes. Das Abzeichen des Tradesman 1 war mit einem schmalen roten Streifen auf schwarzen Hintergrund und einem tatsächlichen Maß von gerade einmal 3,5 x 0,5 cm (Breite x Höhe) schlicht und unauffällig gestaltet. Ob sich hinten diesen sehr einfach wirkenden Applikationen ein historischer Bezug oder eine damit verbundene Absicht verbarg, ist nicht bekannt. Das gleiche Abzeichen wurde bei der Einheit ab 1968 durch den neu eingeführten Watchman getragen.
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Senior Dog Handler Bei dem Senior Dog Handler, zumeist als "Sen DH" oder "S/DH" abgekürzt, handelte es sich um den ersten Beförderungsdienstgrad der unteren Führungsebene. Er war zugleich der erste erreichbare Unteroffiziersrang beim Watchmen´s Service der GSO Berlin. Dieser stand im Vergleich der später eingeführten Dienststellung eines Gruppenführers und war zumeist Postenführern vorbhalten, die somit "In Charge", also "in Verantwortung" eingesetzt waren. Aus dieser Verwendung heraus, ergab sich ab 1968 auch der neu eingeführte Dienstgrad eines Chargehand Security Guards.
Ein Senior Dog Handler Ende der 1950er Jahre (Foto: HR) Der einfache "Rifle Man" kam nicht in den Genuss, den Rang eines Senior Dog Handlers zu erreichen, da dieser grundsätzlich den Hundeführern vorbehalten war. Im Umkehrschluss war es aber auch einzelnen befähigten GSO-Angehörigen möglich, diesen Rang zu überspringen, um selbst in eine verantwortliche Position zu rücken. Als Applikation führte der Senior Dog Handler ein Rangabzeichen mit zwei schmalen roten Streifen auf schwarzem Hintergrund, das ingsgesamt ein Maß von nur 3,5 x 1,0 cm (Breite x Höhe) aufwies. Das gleiche Abzeichen wurde bei der Einheit ab 1968 durch den Security Guard geführt.
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Foreman Der Foreman, üblicherweise als "FMN" abgekürzt, war ein Unteroffiziersrang beim Watchmen´s Service der GSO Berlin und zugleich der erste der mittleren Führungsebene. Unteroffiziere dieses Ranges waren ausschließlich in den beiden Stabsabteilungen der Kompanien, ab 1955 in der einzig verbliebenen Stabsabteilung mit Aufgaben betraut, sowie als Diensthabender vom Wachdienst (zeitweise auch als Aufsichtführender vom Wachdienst bezeichnet) eingesetzt. Zu den typischen Aufgabenbereichen eines Foreman in einer Stabsabteilung gehörten die Diensteinteilung, die Aus- und Fortbildung, die administrative Führung des Hundewesens oder andere Funktionen im Verwaltungsbereich.
Foreman Ernst Voigt als DvW in den 1960er Jahren (Foto: WDV) Im Rahmen des klassischen Außendienstes nahm ein Foreman vor allem die wichtige Aufgabe des Diensthabenden vom Wachdienst ein, der statusrechtlich mit einem "Offizier vom Wachdienst" der Bundeswehr zu vergleichen ist. Ein als Diensthabender vom Wachdienst eingesetzter Foreman war Angehöriger eines Zuges, der mit der Durchführung von Kontrollen der Wachmannschaft betraut war und somit auch zur Führungsriege eines Zuges gehörte. Er nahm außerhalb der Regeldienstzeiten, zum Beispiel während der Nachtschicht, somit auch die Kompetenz des Zugführers wahr, der grundsätzlich Tagesdienst leistete. Darin ist auch begründet, dass, anders als in den meisten militärischen Organisationen, bereits gegenüber eines Foreman, also vollkommen unabhängig dessen Verwendung, eine ständige Grußpflicht bestand. Besonders stoch ein Foreman als Diensthabender vom Wachdienst in den 1960er Jahren hervor, als diese für einen kurzen Zeitraum Fangschnüre trugen. Das Rangabzeichen eines Foreman bestand aus drei schmalen roten Streifen auf schwarzem Hintergrund mit einem Gesamtmaß von 3,5 x 1,5 cm (Breite x Höhe). Diese Applikation wurde ab 1968 durch den Senior Security Guard geführt.
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Head Foreman Der Head Foreman, üblicherweise als "H/FMN" abgekürzt, war der höchste Unteroffiziersrang beim Watchmen´s Service der GSO Berlin. Unteroffiziere dieses Ranges waren ausschließlich in den beiden Stabsabteilungen der Kompanien, ab 1955 in der einzig verbliebenen Stabsabteilung, mit herausragenden Aufgaben betraut. Grundsätzlich gab es zeitgleich nur einen einzigen Head Foreman in einer Stabsabteilung.
Head Foreman ab 1959: Wolfgang Schiller (re.) und Nachfolger Werner Nowka Vordergründig war der Head Foreman als Leiter der Diensteinteilung eingesetzt, nahm aber auch weitere herausragende Stabstätigkeiten wahr. Wie auch beim Foreman, bestand gegenüber eines Head Foreman Grußpflicht. Das Rangabzeichen bestand aus einem breiten sowie einem schmalen roten Streifen auf schwarzem Hintergrund mit einem Gesamtmaß von 3,5 x 1,5 cm (Breite x Höhe). Diese Applikation wurde ab 1968 durch den Chargehand Security Guard geführt.
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Offiziersränge:
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Assistant Superintendent Bei dem Assistant Superintendent, üblicherweise als "Ass Supt" oder "A/Supt" abgekürzt, handelte es sich um den niedrigsten Offiziersrang des Watchmen´s Service der GSO Berlin. Im Vergleich zum regulär-militärischen Rangsystem entsprach er einem Leutnant. Ein Assistant Superintendent war ein Offizier in einer Stabsabteilung und mit herausragenden Aufgaben, beispielsweise mit der Leitung der Quartiermeisterei, betraut. Außerdem waren die Posten der Spieße der Züge mit einem Assistant Superintendent besetzt. Dieser Rang wurde jedoch regelmäßig durch aufsteigende Unteroffiziere übersprungen, da die mit einem Assitant Superintendent besetzten Positionen, grundsätzlich eher dem Verwaltungsbereich, statt des Vollzugsbereichs zugeordnet waren. Offiziere waren im wesentlichen durch das Tragen der Dienstgrade erkennbar, die sie auf den Schulterbereichen der Oberbekleidung führten. Darüberhinaus stand ihnen die Möglichkeit offen, durch die Kleiderkammer Uniformmützen mit silberfarbener Litze zu empfangen. Das Tragen solcher Mützen war jedoch freiwillig. Das Ragabzeichen des Assistant Superintendent bestand aus einem breiten Balken auf schwarzen Hintergrund mit einem Maß von 1,0 x 3,5 cm (Breite x Höhe). Durch die breitere Form ihrer Applikationen, hoben sich die Offiziere auch optisch von den Abzeichen der Mannschafts- und Unteroffiziersränge ab. Wie in den meisten Militärorganisationen, wurden auch bei der GSO Berlin die Rangabzeichen der Offiziere senkrecht dargestellt. Der rote Balken blieb während der gesamten Aufstellungszeit der Einheit das Rangabzeichen des Assistant Superintendent.
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Superintendent Bei dem Superintendent, üblicherweise als "Supt" oder "SUPT" abgekürzt, handelte es sich um den ersten Beförderungsdienstposten der Offizierslaufbahn des Watchmen´s Service der GSO Berlin. Im Vergleich zum regulär-militärischen Rangsystem entsprach er einem Oberleutnant. Ein Superintendent war ein Offizier in einer Stabsabteilung und mit herausragenden Aufgaben, beispielsweise mit der Leitung "ADMIN" (Verwaltungs- und Personalwesen), betraut. Außerdem waren die Posten der Zugführer mit einem Superintendent besetzt. Hiervon nahmen einzelne Stelleninhaber zugleich die Aufgaben des stellvertretenden Kompanieführers ein. Zuzeiten des Watchmen´s Service der GSO Berlin befanden sich bis 1955 zeitgleich mindestens 12 Stelleninhaber im Amt. Solche wurden bereits im Spätherbst 1950, also vor der offiziellen Indienststellung der Einheit, durch die zuständigen britischen Militärdienststellen ernannt, um Einstellungen für die GSO Berlin vorzunehmen. Ab 1955 waren nach dem Wegfall einer Kompanie, noch immer mindestens sechs Superintendents bei der Einheit eingesetzt. Zu deren weiteren Aufgaben gehörten auch das Führen von Alarmzügen ("Alert Platoon"), die im Alarmierungsfall zusammengestellt wurden. Das Rangabzeichen des Superintendent bestand aus zwei breiten Balken auf schwarzen Hintergrund mit einem Gesamtmaß von 2,3 x 3,5 cm (Breite x Höhe). Die beiden roten Balken blieben während der gesamten Aufstellungszeit der Einheit das Rangabzeichen des Superintendent.
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Chief Superintendent Bei dem Chief Superintendent, üblicherweise als "Chief Supt" oder "C/SUPT" abgekürzt, handelte es sich bis 1952 um den höchsten Offiziersrang des Watchmen´s Service der GSO Berlin. Auch der damalige Einheitsführer stand im Rang eines Chief Superintendent. Im Vergleich zum regulär-militärischen Rangsystem entsprach er einem Hauptmann. Dieser Dienstgrad war zugleich die erste Stufe der "Senior Ranks" der GSO Berlin. Ein Chief Superintendent war grundsätzlich als Kompanieführer eingesetzt, von denen einer bis 1952 auch mit der Einheitsführung betraut war. Bis 1952 gab es zeitgleich drei Stelleninhaber im Range eines Chief Superintendent. Mit der Schaffung des Dienstpostens des Staff Superintendent im Jahr 1952, reduzierte sich die Anzahl der Stellen des Chief Superintendent auf zwei, welche mit der Führung der beiden Kompanien betraut waren. Zugleich nahm ein Stelleninhaber die Position als Ständiger Vertreter des Einheitsführers ein. Ab 1955, nachdem eine Kompanie entfiel, war die Stelle des Chief Superintendent der neuen Position "Leiter Guard Coy", also die Führung der Wachabteilung und des neu geschaffenen Hundewesens zugewiesen. Der zweite Stelleninhaber übernahm Verantwortung in der verbliebenen Stabsabteilung, dessen Stelle als "k.w." (künftig wegfallend) gekennzeichnet war und somit mit Ausscheiden des Offiziers entfiel. Als Leiter der Wachabteilung nahm der Chief Superintendent zugleich die Position des Ständigen Vertreters des Einheitsführers ein. Mit diesem Schritt wurde das neue Zwei-Säulen-Modell zwischen der Führung der Einheit und des administrativen Bereichs durch den Einheitsführer und des Vollzugsbereichs durch den Ständigen Vertreter geschaffen, das schließlich für den gesamten Aufstellungszeitraum der Einheit galt. Das Rangabzeichen des Superintendent bestand aus drei breiten Balken auf schwarzen Hintergrund mit einem Gesamtmaß von 3,3 x 3,5 cm (Breite x Höhe). Die drei roten Balken blieben während der gesamten Aufstellungszeit der Einheit das Rangabzeichen des Chief Superintendent.
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Staff Superintendent Bei dem Staff Superintendent, üblicherweise als "Staff Supt" oder "S/SUPT" abgekürzt, handelte es sich ab 1952 um den höchsten Offiziersrang des Watchmen´s Service der GSO Berlin. Zugleich nahm der Amtsinhaber die Stellung des Einheitsführers und als solcher auch die des "Officers Commanding" (OC) wahr. Wegen der steten Anbindung an ein reguläres Regiment wurde der Einheitsführer fälschlicherweise auch oft als Kommandeur bezeichnet, was aber tatsächlich unzutreffend war, weil diese Stellung der jeweilige Befehlshaber des betreffenden Regiments innehatte. Im Vergleich zum regulär-militärischen Rangsystem entsprach der Dienstgrad des Staff Superintendent dem eines Majors, womit dieser auch der einzige Rang des Watchmen´s Service im Bereich der Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere war.
Seit 1952 Staff Superintendent: Johannes Gohl Er war als Einheitsführer auch Leiter der Verwaltungsebene und somit zuständig für Einstellungs- und Entlassungsangelegenheiten sowie die Belange tarifrechtlicher Fragen. Vor allem vertrat er die Einheit nach außen, insbesondere gegenüber britischer Militärbehörden, deutschen Dienststellen oder der Presse. Hieraus ergibt sich auch, dass der Einheitsführer im Laufe der Zeit formal als Dienststellenleiter bezeichnet wurde. Einsatzleitungen wurden durch den Einheitsführer nur bei besonderen Lagen, insbesondere bei Manöverübungen oder herausragenden Anlässen übernommen. Ihm standen ein Einzelbüro mit Vorzimmer sowie ein Dienstwagen mit Fahrer zur Verfügung. Das Rangabzeichen des Staff Superintendent bestand aus einem roten Andreaskreuz auf schwarzem Hintergrund mit einem Gesamtmaß von 3,0 x 3,0 cm (Breite x Höhe). Ob sich mit der Einführung des Andreaskreuzes ein Zusammenhang mit den ähnelnden Symbolen in der britischen Nationalflagge ergab, ist zurzeit nicht bekannt. Das rote Andreaskreuz blieb während der gesamten Aufstellungszeit der Einheit das Rangabzeichen des Staff Superintendent.
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Sonderabzeichen:
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Zugehörigkeitsabzeichen "5 Jahre" Bei dem intern als "5er-Dreieck" bezeichneten Sonderabzeichen handelte es sich um Zugehörigkeitsabzeichen und zugleich eine Dienstauszeichnung des Watchmen´s Service der GSO Berlin, das auch bei westdeutschen GSO-Einheiten existierte. Es wurde seit 1955 für eine mindestens fünfjährige Zugehörigkeit verliehen. Tatsächlich handelte es sich bei der Überreichung des Abzeichens um eine Verleihung, da für dessen Aushändigung kein Automatismus vorgesehen war und darüberhinaus ein Regelwerk bestand.
Head Foreman Schiller mit dem Sonderabzeichen (1960) Erhalten konnten dieses Abzeichen nur Einheitsangehörige, die eine mindestens fünfjährige Zugehörigkeit zu britischen Militärdienststellen aufweisen konnten, die jedoch tadellos abgeleistet werden mussten. Somit schieden Einheitsangehörige von der Verleihung aus, gegen die disziplinarische Maßnahmen anhängig waren oder dem Anspruch einer Verleihung aus anderen Gründen nicht genügten. Getragen wurde es ausschließlich auf dem linken Unterarm der Uniformröcke. Sonderformen, wie z. B. Bandschnallen, wurden nicht vergeben. Prüfungsrelevante Vorgaben, die Grundlagen für die Verleihung bildeten oder finanzielle Sonderleistungen für die Träger dieses Abzeichens, gab es nicht. Seit Mitte der 1960er Jahre ist das Sonderabzeichen nicht mehr verliehen oder ausgegeben worden und verschwand aus dem Bestand.
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Mit dem Jahr 1968 zogen massive Veränderungen beim bisherigen Watchmen´s Service der GSO Berlin ein, die auch zu Einschnitten in der Außendarstellung und bei den Dienstgraden zur Folge hatten.
Für die Darstellung der Applikationen der Folgezeit, verwenden Sie bitte die nachfolgenden Verlinkungen:
Stand: 27.12.2017 - Inhalt und Gestaltung: ©ZeSch